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Angehörige als Ressource

In der Gestaltung der Versorgung, Pflege und Betreuung von Bewohnerinnen und Bewohnern stationärer Einrichtungen der Altenpflege spielen Angehörige noch immer keine bedeutende Rolle.

 

Vielmehr werden sie in der Regel als "Störfaktor" der betrieblichen Abläufe, als anstrengende "Nachfrager", verständnislose "Kaltherzen" oder ahnungslose "Laien" wahrgenommen. Der wirklichen Bedeutung der Angehörigen für den pflegebedürftigen Menschen -unabhängig von deren Beziehung- wird diese Wahrnehmung jedenfalls in keiner Weise gerecht. Und sie ist unfair und unreflektiert gegenüber den beteiligten Personen.

 

Wir "berauben" mit einer ausgrenzenden Haltung oder Organisation unserer Arbeitsabläufe die Senior*innen unserer Einrichtung zu einem großen Teil ihrer Identität, Lebensgeschichte und ihrer primären sozialen Kontakte - mit dramatischen Auswirkungen auf die Lebensqualität.

 

Das "Vollversorgungsprinzip" der stationären Pflege führte zu einer weitgehenden Exklusion der Angehörigen. Zukünftig wird es aber nicht mehr ausreichen, Angehörige lediglich zu Informationszwecken (z. B. Aufnahme) oder in Krisensituationen (z. B. herausforderndes Verhalten) in den Pflegeprozess mit einzubinden. In absehbarer Zeit werden die demografische Entwicklung auf der einen und die Personalknappheit auf der anderen Seite dazu führen, die Sektorengrenzen zwischen ambulanter und stationärer Pflege zu überwinden. Spätestens dann sollten wir in der Lage sein, Angehörige als Ressourcen (für die pflegebedürftige Person und für uns als Mitarbeiter*innen!) zu verstehen, zu unterstützen und integrieren.

 

Das Seminar möchte dazu beitragen, die Rolle von Angehörigen zukünftig anders zu denken und zu gestalten.


Zentrale Inhalte des Seminares bilden Austausch und Diskussion folgender Aspekte:


  • Rechtliche Aspekte (Angehörige vs. vertretungsberechtigte Person)
  • Gerontologische Aspekte: 
  • Rolle von Familie und Freunden
  • Bedeutung des Einzugs in ein Pflegeheim für alle Beteiligten 
  • Belastungssituation der Angehörigen
  • Abhängigkeiten
  • "Aktivitätstheorie- Falle" umgehen ("Warum sitzt Mutti denn schon wieder in Ihrem Zimmer?")


Proaktive Information und Beratung von Angehörigen:

  • Versorgungsvorschläge machen, diese erklären und entscheiden lassen
  • Handicaps und Krankheitsbilder erklären 
  • nicht nur bei Problemen und Beschwerden


Möglichkeiten der Einbeziehung von Angehörigen in den Pflegeprozess:

  • Informationsquelle
  • Erkennung von Risiken und Problemen (Beobachtung)
  • Maßnahmenplanung (Absprache, Entscheidungen)
  • Einschätzung von Wohlbefinden (Evaluation, Reflexion)


Möglichkeiten der Einbeziehung von Angehörigen in die Pflege und Betreuung:

  • (feste) Betreuungszeiten vereinbaren (z. B. nachmittags) 
  • Pflegeleistungen durch Angehörige
  • Einbindung in Veranstaltungspläne (ehrenamtliches Engagement)
  • Anreizsysteme


Beratung und Unterstützung von Angehörigen (v. a. bei Demenz):

  • Kommunikationsregeln
  • Verständnis für das Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohnern wecken (Verstehenshypothese)
  • Unterstützungsangeboten (Selbsthilfegruppen, Kursen, Literatur usw.)


Motivation zum (passiven) "DA SEIN" und zu "gemeinsamer Lebenszeit" (statt "Besuchen") 


Ziel der Veranstaltung ist es, sich mit der Rolle von Angehörigen in unseren Einrichtungen noch einmal genauer auseinanderzusetzen und die Möglichkeiten und Chancen einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit wahrzunehmen.



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Ansprechpartner*in: Franziska Markurt
Telefon: 0361 511 509-21
E-Mail: franziska.markurt@awobildungswerk.de#



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